Hinweis: Das war mein erster Versuch einer Bartimäus Fanfiction. Er ist mir nicht gelungen und ich habe ihn gleich danach wieder umgekrempelt und nochmal neu begonnen. Allerdings nehme ich selbst sogar im späteren Teil noch Bezug auf diesen ersten Versuch, daher ist er der Vollständigkeit halber auch hier eingestellt worden.


Prolog (oder so ähnlich)

Die Sonne brannte herzlos vom Himmel und verwandelte die Welt in einen glühenden Backofen, sodass jedes Hühnchen schon vor dem Rupfen gar war – nicht, dass es irgendwo in dieser Einöde Hühner gegeben hätte. Das einzige, was in dieser Hölle gedieh, waren Skorpione und Schlangen. Und Kamele – die stinkenden Höckerträger waren allgegenwärtig. Was die Menschen dazu brachte, in der Sahara zu leben, war mir schleierhaft. Mich hätten keine 10 Pferde – oder Kamele – hier gehalten. Leider galt letzteres nicht für die magischen Fesseln, die mir auferlegt waren. (1)
In meiner Laufbahn hatte ich schon vieles gesehen – ich richtete die Mauern von Uruk und Karnak wieder auf und war schon in grauer Vorzeit mit den Büffelvätern über die Prärie geritten. Ich wachte über das alte Simbabwe und sprach mit König Salomo. Auch im alten Ägypten hatte ich gedient und manche Schlacht mitgemacht. (2)
Aber einen solchen Meister hatte ich noch nie gehabt. (3)
Ich erinnere mich noch gut daran, wie er mich das erste Mal beschworen hatte. (4) Nachdem ich gemerkt hatte, dass der Untergrund aus heißem Sand bestand, war ich ihm als majestätische Gewitterwolke erschienen, die verheißungsvoll donnerte und blitzte und ihn so mit ein bisschen Regen aus seinem Bannkreis locken wollte. Leider fiel der alte Zausel nicht darauf rein. Aber das hätte mich bei seiner Erscheinung auch gewundert.
Mein Meister stellte sich mir als Hadschi Halef Omar vor und sah auch genau wie einer jener verrückten Fanatiker aus, die zu hunderten durch die Wüste ziehen, um irgendwo um eine Kiste aus Steinen zu laufen und dabei den Tod zu finden: Sein langer grauer Bart reichte ihn bis zu den Knien und auf seinem Kopf thronte ein sorgfältig gewickelter Turban. Zu allem Überfluss erspähte ich in einer Ecke einen schön zusammengerollten Gebetsteppich, der nicht die kleinste Spur von Staub aufwies – ein Zeichen für regelmäßige Benutzung. Aber als ich mich schon damit abgefunden hatte, auf irgendeinen Glaubenskrieg geschickt zu werden, überraschte er mich. Er war kein fanatischer Fundamentalist, der die Kreuzritter aus dem Tempel Jerusalems werfen wollte. Viel schlimmer: Er faselte irgendwas von Wissenschaft.
Hadschi Halef stellte mir viele Fragen: Wer ich sei, woher ich kam, was ich schon alles erlebt habe, wem ich vor ihm gedient habe. Ich antwortete ihm gekonnt souverän und erzählte ihm in der blumigsten Sprache voller Stolz von meinen Heldentaten. Meine Erzählungen wurden nur hin und wieder vom methodischen Schraubstock gebremst, denn der eindeutig plempleme Hadschi besaß ein unvergleichbares Gespür für Übertreibungen.
Doch irgendwann hatte jeder Spaß sein Ende und der Hadschi schickte mich zu neuen Heldentaten im Namen der Wissenschaft aus. Als erstes sollte ich für ihn nach Gizeh reisen und die Cheopspyramide vermessen.
„Spar dir die Mühe“, hatte ich zu ihm gesagt, als er zur Entlassungsformel anhob, „Ich hab damals ihren Bau überwacht. Und die Maße hab ich selbstverständlich noch im Kopf.“ Leider hatte mein Dasein in seinen Diensten damit kein Ende, denn nach vollständiger Übermittlung der Daten beschwor er einen Foliot und schickte ihn aus, meine Angaben zu überprüfen. Und um mir die Wartezeit zu verkürzen, hatte er auch für mich eine Aufgabe: Ich sollte den tiefsten Punkt des Nils ermitteln.
Nach dieser überaus nassen Aufgabe traf ich mich wieder mit meinem Lieblingswissenschaftler (5) , wobei auch der Foliot wieder zugegen war. Meine Angaben erwiesen sich als korrekt und ich schien das wissenschaftliche Vertrauen meines Meisters gewonnen zu haben – Hadschi Halef meditierte lange über den Sinn des Universums und schickte mich auf meine nächste Forschungsreise.


1 Einmal beschworen, ist man als Dschinn dem Zauberer auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und darf solange auf der Welt schmoren, wie es dem Zauberer beliebt. Wobei das in meinem Fall mehr als eine nette Redewendung war.
2 Natürlich ist das nur ein Auszug aus meinen Heldentaten. Ich will ja hier niemanden mit einer hundert Seiten langen Liste langweilen.
3 Wirklich nicht.
4 Wäre ich ein Wesen, das zu Träumen fähig ist, wäre es sicher einer dieser Momente gewesen, die man jede Nacht wieder in einem Albtraum erleben durfte.
5 Lediglich Thomas Edison vertrieb ihn ein paar Jahrhunderte später von seinem Platz: Der ließ mich nämlich über 200 Glühbirnen bauen, bis er zufrieden war.


Ein Dschinn auf Abwegen - Teil 1

Ich glaube, das lag daran, dass ich zu viele Italo-Western und Prärie-Schinken mit Kevin Costner gesehen hatte und unbedingt auch mal im Wilden Westen tätig sein wollte. Revolverduelle, rauchige Saloons schienen sehr viel Schreibspaß und Action zu versprechen, also hab ich flugs meine Bartimäus-FF dorthin verlegt.

Mir persönlich gefallen ja beide Versuche nicht wirklich - weder der hier, noch der andere....

Hoffen wirs :-)