Egal ob Sommer oder Winter, man kann sich mit dem Nachwuchs immer sportlich betätigen. So warm und sonnig wie es jetzt hier ist, verbringen wir viel Zeit im Schwimmbad oder an Badeseen in der Nähe und beim Grillen wird auch mal der Fußball mit den Kleinen und Kleinsten ein wenig herumgekickt. Das finde ich auch alles in Ordnung und gut für die Kinder, denn man kann gar nicht genug an der frischen Luft machen heutzutage.
Ich erlebe aber immer wieder ein Extrem, das ich persönlich nicht in Ordnung finde. Und das ist, wenn kleine Kinder teilweise schon im Alter der Zwillinge auf sportliche Höchstleistungen getrimmt werden sollen. Eltern geben teilweise Unsummen für Kinderschwimmkurse aus, bei denen es nicht darauf ankommt, dass das Kind die Wasserscheue ablegt und sich im Wasser wohlfühlt. Solche Kurse finde ich völlig in Ordnung. Nein, es geht wirklich um Kurse, in denen Kleinkinder, kaum dass sie Arme und Beine einigermaßen rühren können, auf Schnelligkeit und minutiöse Bewegungen getrimmt werden. Das Kind wird dabei genauso wenig gefragt, ob es Sportler werden will, wie die meisten von kleinauf trainierten Musiker gefragt werden. Die Eltern propfen dem kleinen Wesen ungefragt ein Schicksal auf, für welches das Kind nicht mal zwingend geschaffen sein muss. Dem Kind wird die Kindheit entzogen, weil die Eltern diesen Ehrgeiz haben, dass es irgendwann Olympiasieger wird. Was aber, wenn das Kind die gesetzten Erwartungen nicht erfüllen kann?
Würdet ihr euer Kind von Geburt an zu einem Leistungssportler machen wollen? Oder findet ihr es unverantwortlich?
************************ Und das Mondlicht schien durch das Laub der Bäume auf den Tempel von einst. Und wenn ich nicht gestorben bin, so lebe ich noch heute. Bitte lesen und kommentieren: Gefallene Engel R.I.P. Leslie Nielsen & Sir Christopher Lee
Ich finde, man klaut damit Kindern die Kindheit. Ich habe als Teenagerin freiwillig Basketball im Verein gespielt, aber das war meine Entscheidung und ich war bereits kein Kind mehr. Alles andere kann nicht gut enden, wer weiß, was Leistungssport mit den noch jungen und biegsamen Knochen von Kindern anstellen kann, das ist leider kaum erforscht.
Es steht zwar noch in den Sternen ob ich jemals Kinder haben werde oder nicht, aber wenn, dann würd ich sowas nie machen. Egal ob im musikalischen Bereich oder beim Sport oder sonstwo, mein(e) Kind(er) sollen selbst entscheiden, was sie tun wollen und was nicht, und wenn es mal dieses und mal jenes ist, dann seis halt drum. Wer nicht ausprobiert, der findet auch nicht das, was er am liebsten mag.
Eine ganze andere Frage ist, find ich, ob man ein Kind mehr fördern sollte, wenn man ein gewisses Talent erkennt. Also wenn man in frühem Alter schon sieht, dass das eigne Kind zb. schnell rennen kann, oder sich sehr elegant bewegt, soll es dann explizit in Leichtatlethik, Ballet o.ä gefördert werden?
Grundsätzlich würd ich aber ganz klar mein Kind selbst entscheiden lassen. ist ja im Endeffekt sein/ihr Leben, und seine/ihre entscheidung, ob er/sie berühmt sein will oder nicht.
ZitatEgal ob im musikalischen Bereich oder beim Sport oder sonstwo, mein(e) Kind(er) sollen selbst entscheiden, was sie tun wollen und was nicht, und wenn es mal dieses und mal jenes ist, dann seis halt drum. Wer nicht ausprobiert, der findet auch nicht das, was er am liebsten mag.
Das sehe ich genauso!
ZitatEine ganze andere Frage ist, find ich, ob man ein Kind mehr fördern sollte, wenn man ein gewisses Talent erkennt. Also wenn man in frühem Alter schon sieht, dass das eigne Kind zb. schnell rennen kann, oder sich sehr elegant bewegt, soll es dann explizit in Leichtatlethik, Ballet o.ä gefördert werden?
Die Fage ist gut. Grundsätzlich wäre ich dann für eine sanfte Förderung, aber beispielsweise nach wie vor gegen übertriebenes Trimmen auf Leistung oder auf Wettbewerbe. Wenn ich mir die Dopingskandale ansehe oder was in Russland im Ballettwesen gerade für ein Sturm tobt, möchte ich mein Kind nicht irgendwann in der ersten Reihe des Ärgers sehen.
Zitatist ja im Endeffekt sein/ihr Leben, und seine/ihre entscheidung, ob er/sie berühmt sein will oder nicht.
So ist es. Wenn das Kind von sich aus fünf Stunden trainieren will, sind Eltern ohnehin meist machtlos.
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Mir ging bei der frage auch vorallem um Sportarten, die man von klein auf ausüben muss, um überhaupt eine Chance zu haben. Was, wenn das Kind darin Talent zeigt, aber von den Eltern aus "Rücksicht" nicht stärker gefördert wird, und dann später, wenn es gross ist, den Eltern genau das vorwirft, weil es nun zu spät ist zum einsteigen.
Stell ich mir sehr schwer vor, das so zu entscheiden als Eltern.
ZitatWas, wenn das Kind darin Talent zeigt, aber von den Eltern aus "Rücksicht" nicht stärker gefördert wird, und dann später, wenn es gross ist, den Eltern genau das vorwirft, weil es nun zu spät ist zum einsteigen.
Da geb ich dir Recht, saint. Es muss eine Herausforderung sein, abzuschätzen, wie viel man dem Kind zumuten kann. Und wo die Mitte zwischen Unterforderung und übertriebenem Leistungsfanatismus liegt. Was ich in Bezug auf Wettbewerbe für Kinder richtig abartig finde... wenn die Eltern sich mit den Erfolgen ihrer Zöglinge brüsten, als ob es ihr eigener Verdienst und nicht der ihrer Kinder wäre. Oder wenn sie den Kindern ihre Träume und Wünsche aufdrücken und verlangen, dass diese erfolgreich in die Tat umgesetzt werden. Frei nach dem Motto "Ich wollte ein berühmter Fußballspieler werden, aber es hat nicht geklappt, und jetzt soll mein Kind meinen Traum verwirklichen". Das ist egoistisch und krank...
One cannot think well, love well, sleep well if one has not dined well ~Virginia Woolf
Anti-Krea-Tief
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30.06.2013 19:20
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