.. ist zuende. Hab heute den letzten, vierzehnten, Band gelesen. Damit ist auch der letzte lesewürdige Mädchenmanga aus den überfüllten Regalen der Bahnhofsbuchhandlungen verschwunden. Ab jetzt gibt es da nur noch Schrott.

Worum ging es denn da?? BIn zwar kein Mädchen, will es aber wissen.

Es geht um Sumire, eine erfolgreiche Journalistin, immer stylisch, gutaussehend und schafft alles. Sie findet eins Tages einen jungen Mann vor ihrer Haustür und nimmt ihn als Haustier auf. Nach ihrem stressigen Job und den hohen Anforderungen, die sie als von allen als fehlerlos und perfekt betrachtete Frau erfüllen muss, erholt sie sich bei ihrem Haustier. Natürlich passiert aber, was passieren muss, das Haustier wird frech und auch Sumire macht sich so ihre Gedanken über den Jungen, so dass ihre Haustier-und-weiter-nichts-Beziehung schließlich ins Wanken kommt. Das hHaustier nämlich ist ein Tänzer und bekommt ein internationales Stipendium, um ins Ausland zu gehen. Sumire unterdessen belebt eine alte Liebschaft wieder und wird mit Heiratsplänen konfrontiert, alledings geht auch ihr aktueller Schatz ins Ausland.
Wen sie am Schluß tatsächlich heiratet und dass trotzdem schlußendlich alle glücklich sind, kannst du dir ja denken.

Trotz dem es relativ vorhersehbar ist, ist es witzig und recht spannend und authentisch erzählt, mitunter sogar selbstironisch (kommt ein gutaussehender langhaariger Mangakampfengel, Meisterschüler ihres Vaters, an, Sumire kloppt ihn zur Seite und sagt: "Genug gutaussehende Menschen mit seltsamen Namen in diesem Manga! Weg!"). Den Zeichenstil finde ich sehr schön, einfach und klar, nicht so derbst auf niedlich wie die üblichen Mädchenmanga.
Okay, die Botschaft ist wie üblich, Frau ist erst komplett, wenn mit Mann und Kindern und so, aber es ist so liebevoll erzählt und teilweise recht originell verarbeitet, zB gibt es Zeitsprünge oder kurze Nebenhandlungen, die mit dem eigentlichen Thema überhaupt nichts zu tun haben, aber verschiedenes andeuten, zB sieht man zwischendurch die kleine Tochter von Sumires bester Freundin plötzlich in groß und wie sie von Brüssel und Frankfurt redet, also kann man davon ausgehen, dass Sumire im Ausland bleibt und trotzdem ihre beste Freundin behält.. oder einmal nehmen Sumire udn ihr haustier noch ein kleines Mädche, das von zuhause ausgerissen ist, auf. Im letzten Kapitel dieses Bandes kommt dann ein Rückblick, als das Mädchen 6 jahre älter ist und sich an die beiden erinnert und die für sie außergewöhnliche Zeit... das deutet schon so einiges an.

Ach so. Das klingt ja wirklich gut. Manchmal braucht man diese Wohlfühlliteratur einfach und will nicht immer tiefgründig sein.

Ich verstehe, was du meinst. Das passiert auch mit Büchern, sobald die Autoren auf Massenproduktion für Massenverdienst gehen. Denen laufen die Leser fort.

Nein, leider nicht. Es gibt Leute, die lesen jeden Schrott und findens gut. All diese beknackten "Frauenbücher", wenn ich die Cover schon immer sehe, wird mir schlecht, wo es immer so suuuperlustig und humooorvoooll!! um Romantik, Liebe und den geilsten Style geht oder heuchlerische Geschichten mit ner fetten Heldin und so und vorn drauf ist ein rosa Plastikgürtel oder ähnliches. Die zeiten von Hera Lind sind zwar vorbei, aber da gibt es ja unzählige neue.
Der Abschuss war das Book of Godess, das ist quasi ein Frauenmagazin auf 500 Seiten. Welche Höschenform zu welchem Kleid passt und wie man seinen Typ bekocht und dabei trotzdem die Frisur hält und so, sowas gefällt bestimmt auch Helen-Fielding-und-Karin-Slaughter-Fans und Leuten, die "Der Teufel trägt Prada" ernstnehmen konnten. Ieh, sag ich, ieh!

Ein Glück, dass ich niemand kenne, der so was liest.