Regen peitschte gegen die Fenster des Hauptquartiers von Voldemort. Zwar hätte er nach Little Hangleton zurückgehen können, aber dort war er von zwei Auroren enttarnt worden, weil Wurmschwanz nicht aufgepasst hatte. Voldemort saß in seinem hohen schwarzen Sessel und massierte seine Schläfe; als die Türe auf ging und eine junge Frau von Anfang dreißig den Raum betrat, wo in der Mitte eine lange Tafel aus Eichenholz stand, und am Ende saß Voldemort in seinem Sessel. Die Frau war dürr gebaut, hatte langes pechschwarzes Haar, und ihre Augen waren schwarz umrandet, doch die Augenfarbe war saphirgrün. Ihre Robe war schwarz wie die nacht, nur der Gürtel um ihre Hüfte war goldglänzend, wobei ihre Haut weich wie Samt war und blass wie Schnee. Aus der Ferne hörte man ein Donnergrollen, das näher kam. Voldemort blickte auf, als ein Blitz den Raum erhellte. Seine roten Augen weiteten sich vor Zorn, denn er hasste diese Person, die ihn ohne einen Gesichtsausdruck anschaute. „Viviana, was machst du hier?“, fragte Voldemort brüsk. „Na ja ich wollte dir nur etwas mitteilen, was dir bestimmt keine Freude bereiten würde.“ sprach Viviana barsch. „Und das wäre? Und sag es mir sofort!“ „Glaubst du etwa ich sag es dir wenn du mit mir so umspringst? Nein!“ „Du bist genauso wie deine Mutter.“ Voldemorts Augen funkelten böse auf. „Also hast du dich von deinem Mann getrennt?“ „Nein, auch wenn du ihn nicht magst.“ „Wozu hab ich dich mit einem meiner Todesser verheiratet?“ fragte Voldemort aufgebracht. „Damit ich ihn als Sklaven nehmen konnte.“ Viviana schmunzelte böse auf. „Ach, bevor du es mir sagst weshalb du gekommen bist, sage mir wo deine dämliche Mutter ist, die bekommt noch was zu Ohren.“ Viviana stützte sich mit beiden Händen auf der Tafelplatte und schaute Voldemort mit einem gehässigen Grinsen an. „Nun Papa, du weißt doch weshalb sie damals mit mir geflohen war.“ „Spreche das Wort Papa nicht wie die dummen Franzosen aus. Ich hasse es wenn du das sagst.“ „Na und? Also ich werd dann mal gehen, meine Arbeit ruft.“ Sie drehte sich Richtung Ausgang um, doch Voldemort war von seinem Sessel aufgestanden und mit schnellem Schritt zu ihr gelaufen. Er packte sie am Handgelenk und zog sie dicht zu sich heran. Viviana schaute mit festem Blick in die roten Augen ihres Vaters, der sie wütend anstarrte. „Sag mir wo deine Mut-.“ „N e i n!“ zischte Viviana Zornig. Voldemort erhob seine rechte Hand um sie zu schlagen, was Viviana auch deutlich zu spüren bekam. Sie verpasste ihrem Vater einen Tritt mit ihrem Knie zwischen die Beinen. Der stöhnend auf die Knie fiel und sich den Schmerz verkniff. Viviana ging wütend aus dem Raum. Was bildet er sich ein mir Eine zu scheuern? Der kann was erleben, dieser…dieser…dieser, dachte Viviana Zornig. Wurmschwanz lief an ihr vorbei, wobei er ein Tablett trug, auf dem eine Flasche Feuerwhisky und ein Glas standen. Sie schüttelte nur mit dem Kopf, denn sie kannte ihren Vater gut genug um zu wissen, dass man ihm keinen Feuerwhisky geben sollte. Als sie die Eingangstüre erreicht hatte versperrte ihr Bellatrix den Weg. „Na Viviana, wie geht’s deinem Gatten?“ „Wieso willst du das wissen, Bella?“ „Man sagt sich das du ihn ermordet hast, weil er dir keine Kinder bringen konnte.“ „Ich wurde ja von diesem…diesem Idioten schwanger, aber ich hab abgetrieben.“ „Und ihn dann ermordet.“ „Wie kommt ihr denn darauf, dass ich ihn ermordet hab? Er lebt doch noch!“ „Na ja er hat sich lange nicht mehr hier blicken lassen.“
Sanguis und Harriet lagen schmusend auf seinem Himmelbett, und er beküsste Harriets Arm. Sie kicherte leise was sofort unterbrochen wurde, als die Türe aufging und Sanguis’ Vater – Leandro - nur lächelnd in der Türe stand. Was vielleicht am aller schlimmsten für beide waren war, das sie halbnackt auf dem Bett lagen. Beide wurden schlagartig rot im Gesicht, doch Leandro ging zu Sanguis, der aus dem Bett aus stieg. Harriet hatte sich ein altes Hemd von Sanguis übergezogen gehabt, doch man konnte die Spitzen ihres schwarzen BHs sehen. „Was ist Vater?“ „Ich möchte mit dir für einen Moment reden und du Harriet sollst zu deiner Mutter.“ „Gut!“ Harriet lieh sich eine Boxershorts von Sanguis, der es erlaubte. Es war eine schwarze Schottengemusterte Boxershort – Sanguis hatte nur Schottengemusterte Boxershorts. Sie ging schnell an Leandro vorbei um in die Küche zu gehen, doch Leandro rief ihr nach, dass sie in Athenes Zimmer sollte, da die Wehen eingesetzt hatten. Sie hörte schon das Schreien von der ferne und beschloss nie im Leben schwanger zu werden, denn sie hatte schon oft Geburten miterlebt gehabt. Athene lag auf einem Bett und atmete schwer vor Schmerzen. Anastasia bemerkte, dass ihre Tochter da war und so sagte sie Noxadoris Bescheid, dass sie zu Harriet gehen sollte. Noxadoris ging leise und langsam zu ihr, doch eigentlich wollte sie bei ihrer Mutter bleiben, die versuchte die Schmerzen zu ertragen. Sie ging an Harriets Hand, die weich war, doch hatte es eine leichte Raue. Beide gingen leise aus dem Zimmer und als Harriet die Türe schließen wollte sah Noxadoris ihre Wunden, die sie sich zu gezogen hatte, was Sanguis ein Bisschen behandelt hatte. Ein kleiner Schreckensschrei kam von Noxadoris und manche Männer – die draußen waren – schauten zu ihr. Hitze kam in Harriet auf, die etwas Angst bekam was wohl die anderen mit ihr tun würden. Anbuis und Nereus gingen zu ihr und Wodan nahm Noxadoris mit, um mit ihr zu spielen. Zwei Dienerinnen wurden gerufen, die ein Gewinn gewesen waren, da der Stamm den Krieg gewonnen hatte, den sie mit dem Nachbarstamm geführt hatten. Obenrum wurde Harriet entblößt, danach legte sie sich mit dem Bauch auf eine Liege. Nereus nahm aus Braungläsern Kräuter heraus was er dann in einer Reibschale mit dem Pistill zu Pulver verrieb. Hinzu gab er dann noch etwas Flüssiges, woraus dann eine eklige Pampe wurde. Er gab es Anbuis, der es mit einem angewiderten Gesichtsausdruck begutachtete. Doch steckte er Mittel- und Zeigefinger zusammen in die Pampe um Harriets Wunden zu behandeln. Die schlimmste Wunde war immer noch die des Werwolfs, der seine Krallen tief in ihren Rücken hinein gerammt hatte. Anbuis’ Hand zitterte als er über den Narbigen Rücken fuhr; es jagte ihm einen regelrechten Schauer über den Rücken. Ein stechender Schmerz fuhr durch ihren Rücken und sie biss sich in den Arm um nicht den pochenden Schmerz in die Welt hinaus zu schreien. Ihr ganzer Körper zitterte vor Schmerzen und den Weinkrämpfen. Nereus schaute mitleidig zu, doch in ihm kam ein Gelüst auf, was er Jahre lang unterdrückt hatte. In seinen roten Augen sah man deutlich wie das Blut über Harriets Rücken lief und dann runter an ihrer Taille wo es dann zu Boden Tropfte. Der Schrei, der nun von Harriet entkam war für ihn wie Musik in den Ohren und die reine blasse Haut sah für ihn wie Schnee aus, auf dem lauter Blutstropfen waren. „Anbuis, könntest du bitte gehen, denn ich möchte mit unserer Lady unter vier Augen reden.“ Anbuis nickte, doch spürte er, dass etwas falsch mit Nereus war, denn seine Stimme klang so anders als sonst. Nicht so rau und kalt. Harriet wollte sich gerade das Hemmd anziehen, da hatten schon die kalten Hände von Nereus sie gepackt. Der warme Atem von ihm vernahm sie sehr deutlich in ihrem Nacken, wobei seine Hände weiter runter zu ihrer Taille gingen. Sie drehte ihren Kopf zu Seite so das sie Nereus’ Kopf sah, wo sie seine langen Vampirzähne sah und seine Iris waren bedrohlich geweitet. Sie wusste was es bedeutete und so suchte sie nach etwas greifbarem, doch nirgends war etwas. Ihre Hände suchten panisch nach etwas, aber sie fand nichts – gar nichts. Ihr Herz pochte rasend, als die Vampirzähne näher kamen. Sie wollte kein Vampir werden, denn sie hatte schon zu oft mit gesehen, wie die Dorfmenschen schmerzhaft an den Bissen starben oder selber zu Vampiren wurden. Sie versuchte, sich von ihm weg zu bewegen, doch er hielt sie mit eisernem Griff an ihrer Taille fest. Etwas spitzes berührte sie am Hals, wo die Pulsader war doch da ging eine Tür scheppernd auf. Vier Mann betraten stürzend die Krankenstation, wo Nereus gerade versuchte Harriet zu beißen.