Die Party von Marie war in jeder Hinsicht anders, als ich erwartet hatte. Als ich ankam, sah ich, dass Marie, die Tische aus dem Wohnzimmer zu einer großen Tafel zusammengeschoben hatte. Elisa war schon da, Dominik und Marti. Von den Spacefrogs fehlte allerdings jede Spur. Aus der Küche hörte ich schon Marie singen. Jedoch keine Kinderlieder und nichts mit Rafaelo, also vermutete ich, dass sie dieses Mal die Finger von Happinez gelassen hatte. "Na Nilamlein, hast du doch deinen Weg hierhergefunden?" "Ich kann doch nicht zulassen, dass du irgendeinen Mist baust." "Ich doch nicht." Marie machte ein unschuldiges Gesicht und rührte weiter mit dem Holzspfannenwender im brutzelnden Hackfleisch herum. "Was gibt es eigentlich zu essen?" Marie deutete auf die großen Formen auf der Anrichte: "Lasagne. Einfach und schmeckt jedem." Sie gab drei Dosen Tomaten dazu und würzte alles mit einer riesigen Pfeffermühle. "Ich fange jetzt mit dem Schichten an. Wenn du willst kannst du ja die Platten dazwischen legen." Es klopfte. Ich drehte mich um. "Batz, Manniac! Schön dass ihr auch da seid. Manu ist im Keller und holt noch ein bisschen von dem Wein, den meine Eltern aus Frankreich mitgebracht hatten. Sucht euch nur schon mal ein schönes Plätzchen aus." Kaum hatten sich Batz und Manniac im Wohnzimmer niedergelassen schellte schon wieder die Türklingel. Ich übernahm Maries Lasagne und verteilte alles auf die Formen, während Marie Frodo, Flo und die Fewjars begrüßte. Inzwischen kam Manuel zur Tür herein und mit ihm Robert und die Cubirds. "Mensch Nilam, dich kann man ja als Köchin anstellen." "Jaja", grinste ich. "Ich schreibe euch dann mal eine Rechnung." Marie übernahm wieder, streute Käse und die Creme Fraiche drüber und stellte alles in den Ofen. "Sind denn schon alle da?" "Die Spacies fehlen noch. Und Robin." "Ich bin da", klang es dumpf von der Couch vor dem Fernseher her. "Ok, dann nur die Spacies. Aber es dauert ja noch, bis das Essen fertig ist." "Rick hat geschrieben, wir sollen schon ohne sie mit dem Essen anfangen. Steve rennt irgendwo im Gebüsch rum.", meldete sich Marti hinter seinem Smartphone hervor. Marie verteilte Weingläser auf dem Tisch. "Lasst uns doch schon einmal mit dem Wein anfangen." Sie ging herum und schenkte jedem ein. Dann hoben sie die Gläser. "Auf Marie, die jetzt ihr eigenes Ding macht." "Auf Marie", wiederholten wir alle im Chor. Wir prosteten uns alle zu und nahmen einen Schluck.
Ich nippte an meinem Glas. Der Wein schmeckte viel zu süßlich für einen Rotwein. Er erinnerte mich irgendwie an einen Energydrink. Doch ich wollte Marie nicht vor den Kopf stoßen und setzte mein Glas wieder ab. Der Raum füllte sich mit Gesprächen. "Du musst unbedingt bei meinem nächsten Video mitmachen.", Elisa hatte ihren Kopf auf einer Hand abgestützt und starrte geistesabwesend in das noch halbvolle Weinglas. "Ein Do-it-yourself mit Bügelperlen", "Oh, ja Nilam, mach da mit. Und dann könnt ihr ja so Herzen mit "Ein Herz für Robsntown" machen.", warf Robert ein. "Neeeeeein, macht doch lieber das Fewjarzeichen", Jako öffnete seinen Zopf. "Und die stellen wir dann aus. Das wird lustig. Es kommen viele Leute, es wird kalt und windig und dann schlägt ein Meteorit ein und wir werden alle sterben." "Nein, niemand hat die Absicht eine Ausstellung zu errichten.", Felix begann Jako einen Zopf zu flechten. "Die Dinosaurier werden uns vorher fressen." "Nicht wenn wir sie mit Napalm getränkten Kaninchen bewerfen." "Nein, kein Napalm, ich habe eine bessere Idee." Marti legt sich mit seinem diabolischen Grinsen quer über den Tisch. "Wir bewerfen sie mit dem Säureminenschleim aus den Säureminen. Wir haben fast hundert Dosen von dem Zeug im Keller stehen. Nicht wahr Dominik?" Dominik nickte ernst und nahm noch ein einen Schluck aus seinem Glas. Ich hickste und nahm noch einen Schluck. Jetzt schmeckte es gar nicht mehr so schlecht. Dominik stellte sein Glas ab und hob die Hand. "Wir könnten die Dinosaurier einfach einfangen und zähmen und unseren eigenen Jurrasic Park machen. Dann drehen wir einen wir einen Film und Robert macht die Kritik dazu." Er hickste. "Und wehe, er bekommt keine zehn von zehn Punkten." "Zehneinhalb", Robert hob beide Hände und legte sein Kritikergesicht auf. "Aber nur wenn Leonardo Di Caprio mitspielt. Das wird dann besser als König der Löwen. Dann gewinnt er endlich seinen Oskar. Was sagst du dazu Flo?" Wir drehten uns um zu Lefloid, der uns einfach nur komisch ansah. "Ich glaub mit dem Wein ist etwas nicht in Ordnung." Ich schnaubte. "Pft, Flo mal wieder. Der alte Spielverderber. Manu, was ist mit dir? Schreibst du das Drehbuch für unseren..." Doch sie wurden von Frodo unterbrochen, der sich plötzlich unter wildem Gelächter auf den Tisch legte. "Wisst ihr was voll verrückt ist, Leute? Der Flo ist ein Zauberer. Ich hab ihn mal zuhause besucht. Und seine Longboard an der Wand sind plötzlich geflogen. Geflogen!" "Nein", Flo zog Frodo das Glas aus seinen Händen. "Das hast du dir bestimmt nur eingebildet. Du solltest das nicht trinken. Ihr alle solltet das nicht trinken." Ich nahm noch einen Schluck. "Pah, Zauberer ist doch langweilig. Ich bin eine Außerirdische und war zehn Jahre lang in Area 51 gefangen gehalten." Plötzlich sahen sie alle mit großen Augen an. Es war still im Raum, bis auf ein penetrantes Piepsen aus der Küche. Flo verschwand von der Tafel. Vermutlich war er jetzt beleidigt. Egal. "Ich zeig’s euch." Ich nahm noch einen Schluck aus meinem Glas und breitete meine Arme aus. "Geheiligte Dab, nehmt mich auf. Ich bringe euch Kunde von der Erde." Und ich stieg höher und höher. Die Dachbalken kamen näher und endlich würde ich wieder entschwinden ins All. Heimat, ich komme! KNACKS!