Wurmschwanz lag ganz alleine unter einem Baum in der Nähe seines Dorfes und genoss die letzten sonnigen Tagen des Sommers. Versteckt vor den Muggeln genoss er es einfach, mal für sich alleine zu sein. Kein Orden, kein Lord, einfach nur er selbst. Er schloss seine Augen und lies die letzten Stunden mit Flora noch einmal Revue passieren. Hoffentlich hatte sich Bellatrix wieder abgeregt.
Plötzlich hörte er wie jemand näher kam. Rasch setzte er sich auch und zog sorgfältig seinen Ärmel herunter. Prüfte, ob auch wirklich nicht sein dunkles Mal irgendwo hervorsah. Nervös linste er hinter dem Baum hervor, um zu sehen, wer kam. Es war Anthony McCarrynons, sein Nachbar. Er sah Peter schon von weitem hinter dem Baum sitzen und hob die Hände zum Gruß. „Na, Peter“, rief er gut gelaunt. „Auch hier?“ Er blieb ein wenig keuchend vor ihm stehen. „Ja, wollte ein bisschen die Sonne genießen.“ Peter stand auf. Verdammt, warum hatte er keine Muggelklamotten angezogen? Mr. McCarrynons sah ihn schon so komisch an, wie er da mit seinem langen, schwarzen Umhang in der brühend, heißen Sonne stand. "Ist dir nicht warm in dem Ding?" "E..es geht schon." „Hab dich schon ewig nicht mehr gesehen, Peter. Du bist kaum noch zu Hause. Was arbeitest du denn?“ Peter schluckte: „Ich …ich bin arbeitslos. Ich bin meistens bei meinen Freunden, die haben einen kleinen Sohn, auf den passe ich manchmal auf.“ Das war nur ein bisschen gelogen. Tatsächlich war er oft bei Lily und James, doch auf Harry aufpassen musste er in den allerseltensten Fällen, da Lily und James ja immer zu Hause waren. „Hast du vielleicht Lust, auf ein Glas Eistee? Das ist bei dem Wetter echt das Beste.“ „Ja… gerne“, Die beiden machten sich auf ins Tal.
Peter wusste von seiner Mutter, dass Mr. McCarrynons so eine Art Muggelheiler war und direkt neben ihnen alleine in seinem Haus wohnte. Er war mit seinem Vater befreundet gewesen und mit ihm in die Grundschule gegangen. Bevor Peter nach Hogwarts gekommen war, hatte Mr. McCarrynons oft auf ihn aufgepasst. Sein Haus glich eher einem Gewächshaus als einem Wohnhaus, überall, auf Tischen, Fensterbänken und Schränken standen Pflanzen. In seinem Haus angekommen, schenkte Mr. McCarrynons sich und Peter erst mal ein Glas Eistee ein. Während Peter das Glas austrank schwenke Mr. McCarrynons seines gedankenverloren und fragte ihn schließlich: „Woran liegt es eigentlich, dass du keine Arbeit hast? Du bist ja schließlich kein dummes Kerlchen. Hast doch damals gute Noten gehabt, soweit ich mich erinnere.“ Peter hatte schon geahnt, dass das ein Ausfrage-Spiel wird. Und die Wahrheit war ein bisschen komplizierter zu erzählen, wenn man ihm nicht sagen durfte, dass er ein Zauberer war. „Naja… Ich war ja auf dieser besonderen Schule und habe deswegen keinen normalen Schulabschluss“ „Und was ist, wenn du dir etwas suchst, was mit dieser besonderen Schule zu tun hat?“ Peter verschluckte sich. Konnte es sein, dass Mr. McCarrynons wusste, dass er ein Zauberer war? „Ich w…war nicht besonders gut in dieser Schule.“ "Ich könnte dir ein Praktikum bei mir im Krankenhaus anbieten. Ich kenne den Ausbilder sehr gut und ich bin mir sicher, der kann wegen deines fehlenden Schulabschlusses ein Auge zudrücken." Peter verschluckte sich an seinem Eistee. "Nein, ich glaube.... das ist eher nichts für mich...mit dem Blut und dem ganzen Zeug." Unweigerlich sah er wieder den zerfetzten Körper von Benjy Fenwick vor sich. Schnell sah er wieder Mr. McCarrynons an, um sich abzulenken. "Was willst denn dann machen?" "Keine Ahnung, so wirklich kann ich nichts. Auch wenn meine Freundin meint, dass..." Mr. McCarrynons fing an zu lächeln. „Freundin? Seit wann hast du denn eine Freundin?“ Peter zuckte zusammen, erst jetzt hatte er gemerkt, was ihm da rausgerutscht war. „Na… na ja, seit ein paar Monaten“ Er wurde rot. „Bitte erzählen Sie es nicht meiner Mutter.“ Mr. McCarrynons lachte: „Nein, ich werde es ihr nicht erzählen, wenn du es nicht willst.“ Peter war erleichtert. Er hatte mit noch nie jemand über Flora gesprochen und fühlte sich unsagbar glücklich. Er stellte sein Glas ab und bedankte sich für den Eistee. „Keine Ursache“, wehrte Mr. McCarrynons ab. „Wie heißt eigentlich deine Freundin und woher kommt sie?“ Peter biss sich auf die Lippen. Allzu viel durfte er nicht von ihr erzählen, sonst kamen unangenehme Fragen auf… „Sie heißt Flora und ist Au-pair-Mädchen aus Frankreich.“ „Frankreich also. Ein schönes Land. Ich bin da mindestens einmal im Jahr und es fasziniert mich immer wieder.“, "Echt? Können Sie mich da mal mitnehmen?" Mr.McCarrynons Blick ruhte auf Peter. "Ich glaube, das wird schwierig, da ich dich da auf die geschäftlichen Termine mitnehmen kann. Aber wenn die Zeit reif ist, bestimmt." Peter seufzte: "Sie geht Ende Oktober zurück. Ich würde so gerne besuchen." Mr. McCarrynons überlegte. „Ich habe in der letzten Woche im Oktober eine Ärztekonferenz in Ägypten. Ich könnte Mary dazu einladen, dann hast du und deine Freundin sturmfreie Bude hier und ihr könnt euch einen schönen Abend machen. So als Abschiedsgeschenk.“ Peter gluckste vor Freude auf. „Das wäre echt toll!“ „Mach ich doch gerne. Und das mit deinem Job kriegen wir auch noch hin...“